Waldbaden

 Waldbaden?  Was ist das eigentlich?

Waldbaden oder Shinrin Yoku, wie es die Japaner nennen und wo es seinen Ursprung hat, bedeutet so viel wie „Baden in der Waldluft“. Die Japaner begannen vor etwa 50 Jahren damit, gestresste Großstädter in den Wald zu schicken und wiesen die ersten Erholungswälder aus. Inzwischen ist die Waldtherapie ein fester Bestandteil von Japans Gesundheitsversorgung.

Waldbaden ist darauf ausgerichtet, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu stärken. Dabei badet man nicht wirklich in einem See oder Bach, sondern taucht mit allen Sinnen in den Wald ein. Man nimmt mit den Augen, den Ohren, der Nase, der Haut und mit Bewegungen die Natur des Waldes wahr, mit all seinen Bäumen, Sträuchern, Moosen, Gerüchen und Geräuschen. Dabei ist der Weg das Ziel. Achtsam und absichtslos schlendert man durch den Wald und sammelt so vermehrt Sinneseindrücke.

Waldbaden ist eine Naturbeziehung, die wir aktiv erleben wollen. Wir wollen beim Waldbaden in die Langsamkeit und Achtsamkeit kommen und den Wald mit allen Sinnen erfahren und genießen.

Wie wirkt Waldbaden auf die Gesundheit?

Das Waldklima wirkt sich positiv auf Körper, Geist und Seele aus.

Die Bäume filtern Schadstoffe und Staub aus der Luft. Die hohe Luftqualität entlastet Haut und Atemwege.

In den Baumkronen verdunstet Wasser über Blätter. Eine angenehme Kühle entsteht dadurch im Wald. Sie entlastet an heißen Sommertagen das

Herz-Kreislauf-System. Außerdem steigern die niedrigeren Temperaturen die Leistungsfähigkeit und härten ab.

Die speziellen Lichtverhältnisse unter dem Blätterdach vermitteln Geborgenheit und verbessern die Stimmung.

Der weiche Waldboden federt unsere Schritte und ist wohltuend bei Gelenk- und Rückenbeschwerden. Zudem fördert er unsere Bewegungswahrnehmung und das Gleichgewicht.

Im Wald herrscht Ruhe. Der Zivilisationslärm bleibt zu einem großen Teil draußen.

Das dominierende Grün im Wald wirkt nachweislich beruhigend und fördert Heilungsprozesse. Ebenso wie die Ästhetik des Waldes, die Schönheit

der Bäume und Pflanzen harmonisierend auf uns wirken.

In Nadelwäldern führen die ätherischen Öle, die Terpene, in der Luft zusätzlich zu positiven Effekten auf den Körper.